Welchenberg. "Wir gratulieren Dir, Champ 2006!" war
auf dem großen Schild zu lesen, mit dem die Jungschützen ihren
Vereinskameraden Andreas Bachl zum Ehrenabend begrüßten. Der Juniorschütze
hatte eine Woche zuvor den deutschen Meistertitel in der olympischen
Disziplin Luftgewehr errungen und einen Vizemeistertitel mit dem
Kleinkalibergewehr dazu. Gauschützenmeister Amann Bertl und Bürgermeister
Ludwig Waas sprachen beide von einem großartigen Erfolg für ihn selbst, aber
auch für seinen Heimatverein, den Hubertus Schützen Welchenberg. Diese Titel
seien ein Ergebnis seines beständigen Trainingsfleißes und der Jugendarbeit
der Hubertus Schützen. Dank galt auch der Familie Xaver Bachl, die ihren
Sohn als Leistungssportler immer unterstützten.
Bürgermeister: Erfolg ruht auf 3 Säulen
Über 40 Mitglieder der Hubertus Schützen Welchenberg bereiteten ihrem
deutschen Meister mit einem Riesenapplaus ein herzliches Willkommen. Das
Schützenmeisteramt hatte zu einem Ehrenabend eingeladen. Der Schützenmeister
bezeichnete den deutschen Meistertitel als bisher einmaliges Ereignis für
den Verein, das es wert sei, gefeiert zu werden. Bürgermeister Ludwig Waas
gratulierte zunächst dem Juniorenschützen zu seinen "großartigen Leistungen"
im Namen der Gemeinde. Aufgrund der guten Ergebnisse der Vorjahre sei der
Titel seiner Meinung nach "eine ganz natürliche Fortentwicklung". Seiner
Analyse nach basiere der Erfolg auf drei Säulen. Zunächst sei da sein
persönlicher Einsatz, seine Willensstärke und sein beständiger
Trainingsfleiß. Dazu komme als zweite Säule das Engagement seiner Familie,
die ihn materiell und auch moralisch unterstütze. Das dritte wichtige
Element sei die jahrelange hervorragende Jugendarbeit der Hubertus Schützen
Welchenberg. Gerade sein "persönlicher Trainer" Hans Hilmer habe einiges zu
seinen Erfolgen beigetragen. Als kleines Dankeschön gab es für den
Titelträger die Gemeindetasse, wobei der Bürgermeister noch eine allgemeine
Sportlerehrung der Gemeinde ankündigte.
Ehrung durch
Gauschützenmeister Amann
Gauschützenmeister Bertl Amann gratulierte im Namen des Schützengaues
Straubing-Bogen. Für ihn habe der "Andi", wie er ihn schon immer nenne, zwei
Meistertitel errungen, da er mit dem Kleinkalibergewehr ringgleich mit dem
Konkurrenten war. Der Name des Juniorschützen und der seines Heimatvereins
Hubertus Welchenberg stehe nun im goßen Protokollbuch des Deutschen
Schützenbundes (DSB). "Darauf können wir alle stolz sein, der Schützengau,
der Verein und die Gemeinde" freute sich der Gauschützen-meister. Weiter
lobte die hervorragende Arbeit, die bei den Welchenberger Sportschützen
geleistet werde, die trotz der hohen Leistungsdichte im deutschen
Schießsport schon vielfach Teilnehmer zu bayerischen und deutschen
Meisterschaften gebracht habe. Und er hoffe, dass Weitere folgen werden. Als
Erinnerungsgeschenk übereichte Amann an den Jungschützen einen Zinnteller
mit dem Aufdruck "Deutscher Meister Junioren" sowie einen Ehrenkrug. |
Betreuer Hans Hilmer schildert Werdegang
Jugendtrainer Hans Hilmer schilderte dann versehen mit kleinen Anekdoten den
sportlichen Werdegang seines Schützlings. 1996 sei Andreas zum Verein
gekommen und habe sich zunächst langsam aber stetig weiter entwickelt. Vier
Jahre später gewann er den Gaumeistertitel und man konnte sehen, so Hilmer,
dass er die Erklärungen und Hinweise des Trainers gut umsetzte. Mit einer
eigenen Waffe habe er dann sein Leistungen weiter steigern können, so dass
er 2002 und 2003 bei den Niederbayerischen Meisterschaften Plätze unter den
ersten Fünf belegen konnte. Hier wurde der Bezirkstrainer auf ihn aufmerksam
und lud ihn zu einem Sichtungslehrgang ein. Auf Anhieb konnte er sich für
den Bezirkskader qualifizieren. Und Andreas erfolgshungrig wie er sei, so
der Trainer weiter, gab sich damit nicht zufrieden. Der Bayernkader war sein
Ziel. Dazu scheute er die weiten Fahrten an den Wochenenden nach München
nicht, wobei er ihn oft gefahren habe. Den Sprung in den Bayernkader
schaffte er 2004, seine guten Ergebnisse bei den Meisterschaften hatten dazu
beigetragen. Im vorigen Jahren war er zu Qualifikationsschießen für die
Nationalmannschaft eingeladen worden, wobei er sich als Fünfter sehr gut
platzierte. Da aber nur drei Juniorschützen zur Mannschaft zählten, war er
bei der Weltmeisterschaft in Moskau nicht dabei. Sein größter Erfolg letztes
Jahr war die Bronzemedaille im Kleinkalibergewehr Diziplin liegend 60 Schuss
bei den deutschen Meisterschaften. Hilmer erwähnte auch, dass er in den
Rundenwettkämpfen für Plattling schieße, wo er sowohl in der Bayernliga als
auch in der Bundesligamannschaft eingesetzt werde. In diesem Jahr habe er
nun die Spitze erreicht. In zwei Kleinkaliberdisziplinen sei es zwar nicht
ganz so gut gelaufen, aber mit 590 Ringen und 101,2 Ringen im Finale sei er
mit deutlichem Vorsprung von zwei Ringen deutscher Meister mit dem
Luftgewehr geworden. Wie dicht die Leistungsspitze zusammen liege, bewies
sich beim Kleinkaliber 3x20 Schuss. Zwei kleine Fehler genügten und so
errang er hier ringgleich "nur" die Silbermedaille wegen der schlechteren
letzten Zehnerserie. Abschließend meinte Hilmer, dass es wohl für Olympia
2008 nicht mehr ganz reichen werde, aber 2012 in London sei ein tolles Ziel.
Schmunzelnd fügte er hinzu, dass er ihn selbst über den Ärmelkanal rudern
werde, wenn sich Andreas Bachl qualifizieren würde.
Ein wenig verlegen, ob der vielen Worte des Lobes über ihn,
sagte der Geehrte zunächst einmal ganz einfach Danke. Dann führte er seinen
Dank weiter aus an den Schützengau, an die Gemeinde für die Unterstützung
und an seine Trainer, besonders an Hans Hilmer, der ihn oft mit dem Auto zu
Lehrgängen und Meisterschaften gefahren habe. Auch dem Verein, der ihm einen
sehr schönen Abend bereitet habe, galten seine Dankesworte.
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