Endlich kann's wieder losgehen
Feierliche Eröffnung des Schießstandes mit Aufenthaltsraum - Segnung durch Pfarrer Franz Wiesner

Große Freude herrscht bei den Hubertus Schützen Welchenberg. Nach neunmonatiger Zwangspause können die Schützen wieder ihren Schießsport ausüben und die Geselligkeit pflegen. Diese zwei Säulen des Vereinslebens hatten doch in den vergangenen Monaten gelitten. Bürgermeister Ludwig Waas sprach von einer nachhaltigen Lösung, die man nach der kurzfristigen Kündigung im Dezember vergangenen Jahres gefunden habe. Nach der Segnung durch Pfarrer Franz Wiesner gab Sportleiter Josef Hiendl einen Überblick über die Bauphase des Vereinsheims.
Rund 75 Gäste begrüßte 1. Schützenmeister Karl Nadler zur Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag im neu geschaffenen Vereinsheim. Mit den kurzen Worten "I' sog einfach, schee is!", fasste der Schützenmeister seine Meinung zum Ergebnis der Bauarbeiten zusammen. Er bedankte sich für die spontane Unterstützung von Bürgermeister und Gemeinderat. Sein Dank galt auch dem Architekten Christian Illner, der die notwendigen Planungsarbeiten kostenlos erbrachte. Pauschalen Dank richtete er an alle Mitglieder, die durch handwerkliche Leistungen und Sach- und Geldspenden ihren Beitrag zum Gelingen des Werkes brachten, wobei er namentlich die "Bauleiter" Josef Hiendl senior und Walter Hofmann erwähnte.

In einer kleinen Andacht, in der auch dem kürzlich verstorbenen Ehrenschützenmeister Hans Zollner senior gedacht wurde, segnete Pfarrer Franz Wiesner den Schießstand mit Aufenthaltsraum. Er wünschte abschließend den Schützen viel Freude bei der Nutzung ihrer Räumlichkeiten.
Bürgermeister Ludwig Waas freute sich eingangs seiner Rede, dass bei den Hubertus Schützen alle Generationen vertreten seien, was für den Verein spreche. So sah er es auch als Verpflichtung an, dass die Gemeinde nach der Kündigung des alten Schießstandes helfen musste, dem Verein eine neue Bleibe zu suchen. Nach einigen Gesprächen konnte durch vertrauensvolle Zusammenarbeit eine realistische Lösung gefunden werden. Im früheren Dorfladen, der nach einer Vermietung leer stand, ließen sich die räumlichen Gegebenheiten umgestalten, so dass man eine Schießanlage für Luftdruckwaffen mit Aufenthaltsraum einrichten konnte. Er bedankte sich hier beim Eigentümer des Gebäudes, dass man relativ schnell zu einer Einigung gekommen sei. Dieses Vereinsheim und damit auch der Verein seien eingebunden im Ort und in der Gemeinde und so betrachte er diese Lösung als nachhaltig. Er wünschte dem Verein viel sportlichen Erfolg und angenehme Aufenthalte im Vereinsheim. Dann überreichte er dem Schützenmeister als kleines Geschenk das Wappen der Gemeinde Niederwinkling.
 
Sportleiter Josef Hiendl gab anschließend einen Überblick über die geleisteten Arbeiten. Zunächst habe man den alten Schießstand komplett ausräumen müssen. Nach den Vertragsverhandlungen und den Planungen ging es an die Realisierung. Erstes großes Problem war die Lärmproblematik. Eingeholte Kostenvoranschläge bei einschlägigen Firmen machten klar, dass dies die Vereinskasse nicht verkrafte. Glücklicherweise konnte durch die Vermittlung von Gerlinde Bachl eine Baustofffirma ein Deckensystem mit Isolierung zu einem "sagenhaften" Preis liefern. Unter Federführung von Walter Hofmann wurde dieses in vielen Arbeitsstunden eingebaut. Weitere größere Arbeiten waren Abbruch von mehreren Wänden und Einbau der Toiletten. Kostengünstig war auch das Material für die Installation von Strom und Sanitär durch Josef Stadler. Beim Heizungsein- und umbau war Heinz Eisenhut, beim Trockenbau Walter Hofmann federführend, so der Sportleiter. Fliesenlegerarbeiten erledigte Andreas Hiendl zum größten Teil, einen Großteil der Kabel verlegte Josef Hiendl junior. Einiges Kopfzerbrechen bereitete der Raumteiler, der einerseits beweglich sein sollte andererseits aber auch genügend wärmeisolierend sein musste. Gebrauchte Tische und Stühle habe man von Firmen, eine größere Menge Holz von Familie Bachl geschenkt bekommen. Der sieben Meter lange Anschusstisch wurde durch die Familie Hiendl in "Heimarbeit" gefertigt, ebenso eine doppelte Eckbank durch Walter Hofmann und das Schienensystem für den Kugelfang durch Erich Schindlmeier. Nicht unerwähnt ließ er die Verkostung durch die Schützendamen an den Samstagen während der Umbauzeit. -> Bilder vom Umbau
Dass der Verein dieses neue Vereinsheim leisten konnte, verdanke man zum einen der Gemeinde Niederwinkling. Nur durch die Leistungen der Mitglieder habe man das Vorhaben schließlich durchführen können. Insgesamt wurden rund 2000 Arbeitsstunden von den Mitgliedern erbracht und rund Material im Wert von rund 2000 Euro von Mitgliedern gespendet. Trotzdem sei man weiter auf Spenden angewiesen um die "arg strapazierte Vereinskasse" aufzubessern. Zum Schluss sprach er allen, die zum Werk beigetragen haben, ein "Vergelt's Gott" aus und wünschte "Gut Schuss" für die Zukunft.
Anschließend gab es noch ein kleines Preisschießen für die Ehrengäste. Bauhofleiter Stephan Bugl erwies sich dabei mit 28 Ringen als treffsicherster Schütze vor Ehrenmitglied Josef Helmbrecht mit 25 Ringen (mit einer 10) und Gemeinderätin Rita Gilch ebenfalls 25 Ringe (bester Schuss eine 9). Schützenmeister Nadler überreichte dem Sieger einen wertvollen Zinnpokal (gestiftet Ehrengauschützenmeister Berthold Amann).
Ein gemütliches Beisammensein schloss sich dem offiziellen Teil der Feier an.